Zum Fliegen braucht man auch kleine Federn

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Das Enneagramm Typ 2

Erdrückende Liebe
Die ZWEI hat irgendwann geglaubt, sie würde geliebt, wenn sie selbst liebt: "Wenn ich dir dienen kann, wirst du mich lieben!" Deshalb suchen ZWEIer Sicherheit in der Welt der Liebe. Sie gehen durchs Leben und kaufen Liebe. Sie sorgen dafür, daß du sie lieben mußt. Sie schmeicheln sich ein: "Ich werde dich auf eine Weise lieben, daß du mich nicht nicht lieben kannst! Und wenn du mich dann immer noch nicht liebst, wirst du dich schuldig fühlen!" Dabei merken sie selbst nicht, wieviel Druck und Schuldgefühle sie vermitteln. Aber alle, die zur Umgebung einer ZWEI gehören, spüren diese ständige stumme Erwartung. Wir wissen immer, daß dieser Mensch noch mehr Zuwendung erwartet und auf mehr Reaktion aus ist.

Helfer der Welt
ZWEIer sind die Liebenden, die Diener und Helferinnen der Welt. Diese Liebe nimmt viele verschiedene Gestalten an. ZWEIer sind auch die KoAbhängigen dieser Welt. Wenn man von einem Ko-Abhängigen geliebt wird, muß man eines Tages dafür bezahlen. Denn da gibt es immer eine
Hinterabsicht, die sogar der ZWEI selbst verborgen ist. An dieser Liebe ist ein Angelhaken befestigt und ein Bindfaden. Wenn die ZWEI das selbst erkennt, beginnt sie, frei zu werden.

Eigene Bedürfnisse
Die ZWEI trägt in sich ein tiefes
Schamgefühl. Schon früh entdecken ZWEIer, wie bedürftig sie sind und wollen um keinen Preis, daß irgend jemand erfährt, wie tief diese Bedürftigkeit ist und wie sehr sie andere brauchen. Deshalb operieren sie indirekt. Sie erfüllen sich ihre Bedürfnisse oft im geheimen. Darin werden sie Meister. Sie geben wirklich viel. Aber heimlich führen sie Buch darüber. Sie verschicken unzählige Weihnachtskarten und führen eine innere Liste, wer ihnen eine schickt.

Schokoholiker
Wenn sie es eines Tages satt haben, daß andere sie nicht so zurücklieben, wie sie selbst andere lieben, beschließen sie: "
Ich verdiene eine Belohnung!" Sie belohnen sich selbst auf sehr reale, wenn auch oft heimliche Art. Oft sind sie Schokoholiker. Sie müssen sich Süßes holen, nachdem sie soviel Süßes weggegeben haben. Aber manchmal schämen sie sich dafür und verstecken die Schokolade unter dem Bett. Oft gehen sie in ein Geschäft und kaufen sich etwas, was sie eigentlich gar nicht brauchen. Aber sie schämen sich dieser Bedürfnisse.

Selbstbild
Es ist wichtig, daß ZWEIer der Tatsache ins Auge sehen, wie tief ihre Bedürftigkeit und ihre Scham ist, damit ihre Liebe mehr ans Licht kommt und ehrlicher wird. Sie müssen lernen, über ihre übertriebene
Bedürftigkeit zu lachen. Wenn sie erkennen, daß ein Großteil ihrer Liebe unehrlich gewesen ist, ist das eine zutiefst demütigende Erfahrung. Ich habe bei ZWEIer mehr als bei allen anderen erlebt, wie sie hemmungslos geweint haben, als ihnen ihr Muster klar wurde. Denn ihr Selbstbild ist immer gewesen: "Ich bin die Liebe in Person!" Wenn ihnen dieses Bild plötzlich genommen wird, zerreißt sie das fast.

Demut
Hier sieht man, was es mit ihrer Sünde, dem Hochmut, auf sich hat und was für sie der Weg in die Demut bedeutet. Sie müssen an den ernüchternden Punkt kommen, wo sie begreifen: "Ich bin selbst gar nicht liebesfähig. Ich muß mich zurücknehmen und zulassen, daß
Gott durch mich liebt." Wenn sie das lernen, werden sie sehr demütige Werkzeuge der Liebe. Aber zunächst müssen sie die eigenen Angelhaken erkennen und loslassen. Das ist eine heroische Bekehrung für eine ZWEI. Wenn eine ZWEI aufhört aufzurechnen, ist sie frei.

Wunderbare Freunde
Die Gabe der Herzlichkeit ist zugleich die Falle der ZWEI. Es dauert sehr lange, bis das Herz geläutert ist. Am einfachsten läßt sich der Erlösungsweg einer ZWEI vielleicht so beschreiben: Es geht um die Läuterung der Gefühls- und Beziehungswelt. Wenn eine ZWEI diesen Weg geht, wird sie überaus liebesfähig. Solche Menschen sind wunderbare Freunde.

Manipulation erkennen
Aber auch wir anderen müssen darauf achten, daß wir die ZWEIer nicht unsererseits manipulieren. Sie sind nicht nur manipulierend, sondern auch sehr manipulierbar. Wir alle wissen das und nutzen es weidlich aus. Wir wissen, daß wir zu einer ZWEI nur sagen müssen: "Ich brauche dich!" - und schon wird sie springen. ZWEIer wissen sogar, daß sie das tun. Deshalb hassen sie sich anschließend dafür. Und dich hassen sie auch, weil sie wissen, daß du sie ausnutzt. Auch wir anderen müssen in der Beziehung zur ZWEI bekehrt werden, denn es handelt sich um eine Ko-Abhängigkeit. Wir profitieren von den ZWEIern und wollen gern, daß sie so bleiben wie sie sind. Deswegen müssen wir uns ebenfalls aus diesem Spiel verabschieden. Vor allem in Ehen ist es oft der Partner der ZWEI, der das nicht will. Denn es ist ja auch bequem, daß dich dieser Mensch von hinten und vorne bedient.

Menüknopf

13. Februar 2009


Das Kommentieren hat mir so gut gefallen (ehrlich gesagt war ich ziemlich wütend über das, was für Unsinnigkeiten die selbtbewussten Gelehrten so locker  aus ihren Ärmeln schütteln), hier geht's gleich weiter.

Zu den Hinterabsichten gibt's ja nur eines zu sagen: Liebe ist IMMER absichtslos. Für mich ist der Typ kein direkter Helfer, sondern eher ein Scheinheiliger, der sich auf krummen Touren Zuwendungen erschleicht - also eher ein hinterlistiger Ausbeuter.

Das Schamgefühl ist für sich schon kein Gefühl, sondern eine Emotion. "Schäm dich" ist eine verwendete Methode zur Entwürdigung eines Kindes, die besonders Mädchen gegenüber benutzt wird.
Da ich mit Scham keinerlei Probleme habe, mir das einfach durch Selbstakzeptanz abgewöhnte (ein viele Jahre dauernder Prozeß), googelte ich mal, und fand eine Seite, in der das Problem der Scham sehr schön dargestellt wird.
Hier!

Das Prinzip der Selbstbelohnung sollte ja eigentlich selbstverständlich sein - aber selbst dass wird bereits den Kindern ausgetrieben. Immerhin ist Stolz ja eine Todsünde. Vielleicht sollte sich die katholische Kirche das Monopol sichern zur Heilung geistiger Krankheiten und deren Folgen - wäre ehrlicher als die Erhebung von Kirchensteuern und entspräche dem Verursacherprinzip.

Über seine Bedürftigkeit zu lachen liegt ja auf der Ebene des "Mandala-Syndroms". Nein, meine Herren, so geht das nicht. Hier muss Betroffenen (und das sind viele!) vor allen Dingen klar gemacht werden, dass sie Zeit ihres Lebens manipuliert, belogen und um ihr Leben betrogen wurden.

Ja, Gott, der Allmächtige, gönnt den Menschen noch nicht mal ihre eigenen Liebe. Pfui, das ist ein Höchstmaß an Ehrabschneiderei - und ich verweise hier natürlich auf meinen geistigen Freund Erich Fromm, der das Problem sehr genau erkannt und beschrieben hat. "Das Gott durch mich liebt" ist ganz klar die Kernaussage einer unterdrückerischen Glaubensanstalt.

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